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MONATSOBJEKT APRIL 2014

Wiener Währung: "Bancozettel" ("Bankozettel") für ein und zwei Gulden

Die Wiener Währung kannte neben dem Münzgeld auch Papiergeld, die sogenannten "Bancozettel" ("Bankozettel"). In meiner Publikation über Formen und Dekore der Wiener Porzellanmanufaktur aus der Biedermeierzeit bin ich (auf Seite 31) auf die historische Entwicklung genauer eingegangen.

Vor längerer Zeit konnte ich eine sehr interessante Druckschrift (vom 15. Mai 1808) erwerben, die sich auf die Neuanfertigung von "Bancozetteln" bezieht. Glücklicherweise sind auch zwei Formulare als Muster darin abgebildet:

Bancozettel Wiener Währung

Kaiser Franz II. ordnete am 15. Mai 1808 an, daß neue Bankozettel für 1 und 2 Gulden anzufertigen seien:

"Da eine beträchtliche Menge Bankozettel, besonders von der am meisten umlaufenden Gattung zu 5 Gulden, bereits so sehr abgenützt ist, daß sie von Unseren Kassen nicht mehr hinausgegeben werden können, sondern vertilgt werden müssen, die Nothwendigkeit aber, um dem allgemeinen Umlaufe nicht eine nahmhafte Summe zu entziehen, die Stelle der abgenützten durch neue zu ersetzen, erfordert; so schien Uns dieses die Gelegenheit anzubiethen, wo, ohne die Summe der Bankozettel selbst zu vermehren, für die Bequemlichkeit des inländischen Publikums, in der Hinsicht gesorgt werden könne, damit dasselbe seine tägliche Bedürfnisse auf eine leichtere Art auszugleichen vermöge."

Bancozettel Wiener Währung Franz der Zweite

"Zu diesem Ende haben Wir dem Wiener=Stadt=Banko, durch die Behörde aufgetragen, neue Bankozetteln von kleinerer Gattung, nemlich zu Zwey und Ein Gulden, zu verfertigen, und anstatt der zu vertilgenden, in Umlauf zu setzen. Die äussere Form dieser neuen Bankozettel, ist aus den hier angeschlossenen Formularen zu ersehen, welche jedoch, zu Vorbeugung des Mißbrauchs, auf gefärbtem Papier, und die Nahmen der unterzeichneten Wiener=Stadt=Magistratualen und Bankohauptkasse=Oberbeamten, nicht mit der dem Originali gleichen Handschrift, sondern mit gewöhlicher lateinischer Druckschrift, und mit der Aufschrift: Abbildung eines Wiener=Stadt=Bankozettels, gedruckt worden sind . . .

Gegeben in unserer Stadt Wien, den 15. Monatstag May, im achtzehnhundert, Unserer Reiche des römischen im achten, und der Erbländischen im neunten Jahre."

Die erste Seite dieser Druckschrift habe ich hier abgebildet, den Text in den wichtigsten Passagen wiedergegeben.

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