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MONATSOBJEKTE MAI 2014

"Raumplakate" für Gurgelwasser und Kakao

In der Zeitschrift "Österreichische Kunst" (IV. Jahrgang, Heft 2 / Februar 1933, S. 15, 16) fielen mir sofort zwei Abbildungen auf: "Raumplakate" für Gurgelwasser und für Kakao.
Sie sind in dem Aufsatz "Künstlerische Werbung" von Hermann Grom-Rottmayer (Wien 1877-1953 Wien) enthalten, dessen Beitrag ich unten auszugsweise wiedergebe.

Raumplakat Gurgelwasser 

Hermann Grom-Rottmayer: "Das Werbewesen, dessn große Bedeutung nicht nur in der Privat-, sondern auch in der Staatswirtschaft heute niemand mehr bestreitet, wird zu einem Kulturfaktor, wenn es wissenschaftlich und in einer Weise erfaßt wird, die dem künstlerischen Empfinden Rechnung trägt [. . .] Solche Erwägungen haben mich veranlaßt, aus eigener Initiative meiner Lehrkanzel für Zeichnen und Malen an der Fakultät für Architektur der Technischen Hochschule in Wien besondere seminarartige Kurse anzugliedern, in welchen neben Theaterinszenierung vor allem das künstlerische Werbewesen in seinen verschiedenen Zweigen theoretisch und in praktischen Übungen behandelt wird [. . .]
Auch ich habe mich mit Figurinen beschäftigt. In meinen oberwähnten Kursen habe ich hierzu Karton oder dünnes Blech verwenden lassen. Schon bei den ersten Griffen, welche diesem Material Form geben wollen, erkennt man, daß dasselbe nicht wie Gips beliebig verwendet werden kann, sondern, daß es zu einem strengen Stil zwingt. Karton oder dünnes Blech ist im Sinne des Bildhauers 'Material', dessen Eigenheiten bei der Arbeit und beim Entwurf berücksichtigt werden müssen. Die Stilisierung dieser Art Figurinen ist nicht willkürlich, sondern gründet sich auf Hervorhebung der konstruktiven und mechanischen Momente im Aufbau der Natur, deren genaues Studium und Verständnis daher unerläßliche Vorbedingung für die Herstellung dieser Figurinen ist."

Raumplakat Kakao

Grom-Rottmayer nennt dann auch die seiner Ansicht nach wichtigsten Plakatkünstler Deutschlands und Österreichs:
"Es muß genügen, hier nur Namen anzuführen, wie: Th. Th. Heine (Plakat für Tinte und Feder), Stuck (Münchner Secession, Hygiene-Ausstellung), Roller (Schneebergbahn), Hodler, Kollwitz, Kolo Moser, Schiele, Scheurich, Kokoschka, Hanak, Wacik. Ihnen schließt sich die Zahl derer an, die sich ausschließlich dem Gebiete der Gebrauchsgraphik widmeten, so Julius Klinger, Peche, Grießler, Binder, Slama, um mich nur auf Österreichische Künstler zu beschränkten. Die Plakate aus den Ateliers Otto und Neumann sind allgemein bekannt. [. . .]"

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