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MONATSOBJEKT DEZEMBER 2014

FRITZ DIETL (Wien 19. 10. 1880 - 3. 2. 1929 Gablonz)

Es war ein ganz besonderer Fund, den ich vor wenigen Tagen anläßlich einer Nordböhmen-Reise in der Bibliothek des Severočeské Muzeum in Liberec (dem Nordböhmischen Gewerbemuseum in Reichenberg) machen konnte: beim Durchblättern einer Zeitschrift auf Suche nach Christbaumschmuck-Abbildungen entdeckte ich einen Artikel über Fritz Dietl, von dem wir bisher nur wenige Lebensdaten kannten. Auch in meinem Buch über die "Wiener Keramik– Historismus, Jugendstil, Art Déco" (Braunschweig 1974, S. 127) sind nur wenige Angaben enthalten; ich habe dort auch jene Deckeldose abgebildet, die fallweise im Handel bzw. in Sammlungen zu finden ist:

Fritz Dietl, Wien - Gablonz

Ein Beitrag von Eduard Ludwig Redlhammer in der Zeitschrift GLAS UND SCHMUCK
(Heft 6 des 1. Jahrgangs, Juni 1930) ist dem fünfzigjährigen Jubiläum der Kunstgewerblichen Staatsfachschule in Gablonz an der Neisse gewidmet:

Fritz Dietl, Wien - Gablonz

Es folgt ein Aufsatz von Karl R. Fischer, der die Tätigkeit von Fritz Dietl für die Staatsfachschule in Gablonz würdigt und seinen Lebensweg in Wien und Gablonz schildert.
Zu den wenigen bisher bekannten Daten:
Auf der Wiener Kunstschau 1908 war Dietl mit einem von Sommerhuber ausgeführten keramischen Brunnen beteiligt, sonst kennen wir nur wenige Objekte, die er für die "Wiener Keramik" von Michael Powolny und Bertold Löffler entwarf, und einige Stoffentwürfe, die die Wiener Firma Backhausen ausführte. Dann verlieren sich seine Spuren, und in der Fachliteratur wird zwar das Geburtsjahr genannt, seine Tätigkeit nach dem Ersten Weltkrieg ist unbekannt geblieben.

Der Artikel von Karl. R. Fischer füllt nun diese Lücke. Wertvoll sind auch die Abbildungen, die das Schaffen des Künstlers, stilistisch nun schon dem Art Déco angenähert, veranschaulichen.

Fritz Dietl, Wien - Gablonz

Zusammenfassung von Seite 2:

Wie aus dieser Seite hervorgeht, starb Dietl am 3. Februar 1929 in Gablonz. Er war Werkstättenleiter an der Kunstgewerblichen Staatsfachschule, heiratete Melanie von Machotka und war Vorstand der Schmuckabteilung an der Staatsfachschule. Dort schuf er zahlreiche Schmuckstücke sowie Vasen, Standuhren, Bowlen, Becher, Tiergrotesken und vieles andere.

Fritz Dietl, Wien - Gablonz

Zusammenfassung von Seite 3:

Fritz Dietl wurde am 19. Oktober 1880 in Wien geboren, als der jüngere von zwei Brüdern. Sein Vater Hans, Inspektor der Staatsbahnen, zeichnete und aquarellierte zu seinem Privatvergnügen. Das Talent von Fritz Dietl zum Zeichnen und Malen war schon frühzeitig erkennbar.

Fritz Dietl, Wien - Gablonz

Zusammenfassung von Seite 4:

An der Wiener Kunstgewerbeschule lernte er unter Alfred Roller, Josef Hoffmann und Franz Metzner, in dessen Privatatelier er von 1905-1907 arbeitete. Von 1907-1908 war er für die Wiener Werkstätte tätig. 1908 eröffnete er ein eigenes Atelier für Plastik, Innendekoration und Kunstgewerbe in Wien, das bis 1915 bestand. Daneben war er Professor an der fachlichen Fortbildungsschule für Gold- und Silberschmiede, von 1913-1915 auch Assistent an der Wiener Kunstgewerbeschule.
Im Krieg erlitt er eine schwere Verwundung, nach deren Heilung er als Professor an die Kunstgewerbliche Staatsfachschule in Gablonz berufen wurde (Werkstättenleitung und Fachzeichnen für Gürtler).

Fritz Dietl, Wien - Gablonz

Mit diesem Artikel können wir den Lebensweg von Fritz Dietl begleiten. Viele Stationen davon waren bisher unbekannt, und ich bin sehr glücklich über meinen Zufallsfund.

Fotos: Copyright Dr. Waltraud Neuwirth, Wien

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