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MONATSOBJEKT APRIL 2016

WIENS UMGEBUNGEN: DIE WEILBURG

Im Februar-Monatsobjekt habe ich bereits die Perchtoldsdorfer Kirche aus den "Umgebungen Wien's" von F. C. Weidmann vorgestellt. Dort finden Sie auch einige Lebensdaten von Weidmann.
Im selben Büchlein ist ein Text über die Weilburg enthalten (ab Seite 311), und zwischen Seite 310 und 311 eine Abbildung der Weilburg.

Schloß Weilburg bei Baden

Weidmann schreibt zur Weilburg:
"Wir senken uns nun von der Veste Rauheneck wieder hinab, und nahen uns der schönen Weilburg. Dieses herrliche Schloß, die höchste Zierde des Helenenthales, die Sommer-Residenz Sr. kais. Hoheit des Erzherzogs Carl und seiner Familie, ward auf Befehl des Erzherzogs durch den Architekten Kornhäusel im Jahre 1820 erbaut, und empfing seinen Namen zur Erinnerung an die Heimath der Erzherzogin, einer Prinzessin von Nassau-Weilburg. Am 4. Juni 1823 war es vollendet. Es macht gegen die Schwöchat und das Helenenthal Fronte, und mißt 604 Fuß in der Länge. In der Mitte springt ein zwei Stock hohes Risalit, und ein, von acht jonischen Säulen getragener, Portikus vor. In der Wölbung unter der Doppeltreppe zeigt sich die Bildsäule eines Tritons, zu einem Springbrunnen benützt. Ueber dem Parapet prangt die schöne Wapengruppe. Die Gebilde sind von Klieber. Zu beiden Seiten laufen Flügel aus, an deren jedem Pavillons das Ganze schließen. Sämmtliche Dachungen sind von Kupfer, mit Blitzableitern versehen. Sehenswerth ist der prächtige Mittelsaal, die schöne Hauskapelle, das Billardzimmer mit Gemälden von Hakert u. s. w. Eine 1400 Klafter lange Wasserleitung führt köstliches Quellwasser aus dem Kaltenberge in das Schloß. Schöne Gartenanlagen umgeben dasselbe. Die Rosenflur, über 1200 Nummern stark, ist fast einzig in ihrer Art. – Von den Jahren 1830 bis 1836 wurde dieser Park bedeutend verschönert. Schöne, ebenfalls mit Anlagen verzierte, Pfade führen hinab zu dem großen Holzrechen, von dem waldämtlichen Baumeister Schluker im Jahre 1808 erbaut, zur großen kaiserlichen Holzschwemme gehörig. Es werden jährlich auf diesem Rechen über 30,000 Klaftern Holz getriftet [. . .]"

Schloß Weilburg bei Baden

Dieser Stahlstich stammt aus dem 1833 bis 1860 erschienenen Werk "Meyers Universum oder Abbildung und Beschreibung des Sehenswerthesten und Merkwürdigsten der Natur und Kunst auf der ganzen Erde."
Im Standardwerk von Ingo Nebehay und Robert Wagner (Bibliographie altösterreichischer Ansichtenwerke, Band II, Graz 1982, S. 247 ff., Nr. 411) ist die Ansicht von Weilburg unter der Platten-Nummer 273 angeführt. Diese Nummer ist in römischen Ziffern (CCLXXIII) auf der Ansicht oben zu finden und daher eindeutig identifizierbar.
Der Bildtext lautet: "Gegend von BAADEN BEY WIEN / Schloss Weilburg"

Ich konnte dieses Blatt vor längerer Zeit erwerben, als ich mich mit den Veduten auf Wiener Porzellan beschäftigte. Ebenso war es mir geglückt, das mehrbändige Werk von Nebehay-Wagner zu kaufen, das für alle Vedutenliebhaber unentbehrlich ist.

Schloß Weilburg bei Baden
Im Jahre 1945 wurde das Schloß durch einen Brand weitgehend zerstört, 1964 erfolgte die Sprengung der Ruine.

Mit der Geschichte der Weilburg befaßte sich im Jahre 2015 eine Ausstellung in Baden. Zu diesem Anlaß erschien im selben Jahr eine umfassende Publikation:

Netzvar, Weilburg

Fotos: Copyright Dr. Waltraud Neuwirth, Wien

Die Perchtoldsdorfer Kirche aus Weidmanns "Umgebungen" finden Sie HIER.

Die St. Othmar-Kirche in Mödling aus Weidmanns "Umgebungen" finden Sie HIER.

Zur Übersicht über die Monatsobjekte geht es HIER

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