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MONATSOBJEKT JULI 2016

GEDICHT "DER TRAUM"
aus Karl Wilhelm Ramler (1725 - 1798)
"Lyrische Blumenlese", Karlsruhe 1785

Das folgende Gedicht aus obigem Werk (VIII. Buch, XI, S. 201)
möge bei dieser großen Sommerhitze innerliche Kühlung verschaffen.
Und das Erwachen möge nicht so unverhofft wie im Gedicht einen schönen Traum beenden!
Wer von uns ist nicht schon einmal aus einem wunderbaren Traum zu früh erwacht?

D e r     T r a u m .

O Traum von kurzer Wonne!
Mich dünkt', ich wich der Sonne,
Und warf die müden Glieder,
In einem Thale nieder,
An einen silberhellen Teich,
Umkränzt mit Bäumen und Gesträuch.

Da sah ich durch die Sträuche
Ein Mädchen an dem Teiche,
Das hatte sich zum Baden
Der Kleider meist entladen,
Bis auf Ein ungetreu Gewand,
Das keinem Lüftchen widerstand.

Schon löste sie die Schleifen,
Auch dieses abzustreifen.
Doch ach! indems geschiehet,
Erwach' ich, und sie fliehet.
O! schlief ich doch von neuem ein!
Nun wird sie wohl im Wasser seyn.

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