WIEN-TAGEBUCH: 15. Februar 2017
Lusthauswasser, vereist.
Vorfrühling. Die Bäume sind noch kahl (bis auf die Misteln und einzelne Efeuranken), schön sind die Durchblicke auf Wasser und Eis.
Im Vorfrühling sieht man die Mistelballen auf den Bäumen besonders gut!
Hoch in den Bäumen die Vögel, hier auf dem Eis das Entenpärchen.
Er: der Schöne. Sie: die Bescheidene.
Vogel im Gezweig - eine Meise?
Eis am Weg zum Lusthauswasser.
Schon breitet sich das hell-blaue Eis des Lusthauswassers vor mir aus.
Ganz am Rand hat es schon getaut, und die Bäume spiegeln sich im Wasser.
Blaues Eis und braunes Schilf.
Die Enten sind von mir fortgezogen, auf dem Weg zum jenseitigen Ufer.
Jetzt steht "Er" ganz im Licht, und "Sie" ganz im Schatten.
Wenn man, von der Busstation aus, rechts am Lusthauswasser entlanggeht, bieten sich vielerlei Durchblicke. Vorne liegt noch Schnee, rechts die Eisfläche.
Die Bäume sind noch kahl, der Weg ist vereist.
Licht und Schatten zeichnen die Baum-Landschaft.
An manchen Stellen kann man bis zur Eisfläche hinab gehen.
Die Äste neigen sich übers Wasser . . .
und scheinen hinabzuwachsen!
Eis-Ornamente mit Steinen.
Blatt in Grün und Braun, ein heller Farbakzent vor der schwarzen Öffnung im Eis.
Ein Ast ragt in die leuchtende Eisfläche hinein.
Und immer wieder geht der Blick auch nach oben, zu den geschwungenen oder bizarr geformten Ästen.
Dann führt der Weg weiter, immer das Eis-Wasser entlang.
Astgewirr, dunkel, vor dem Blau des Eises und dem leuchtenden Braun des Schilfs.
Wie in einem Urwald. Hier ist der Weg eisfrei.
Licht und Schatten – dunkle Zeichnung des Astes auf der Baumrinde.
Hier scheint sich eine Blume nach oben zu wachsen - es ist aber
ein Mistel, die
im Laub steckt.
Viele Misteln liegen jetzt auf dem Boden, heben sich gelb-grün vom braunen Laub ab.
Rinden-Landschaften.
Und immer neue Ein- und Durchblicke gewährt der Weg.
Sonne scheint durch das Schilf auf die blaue Eislandschaft.
Der Kontrast des hellen Schilf-Vorhangs vor der bläulichen Eisfläche fasziniert mich.
Dann finde ich, auf dem Weg hinauf, ein Schneckenhaus im dunklen Laub.
Geäst am Ufer (oben) und im Eiswasser (unten).
Dann hole ich mir mit dem Teleobjektiv manche Motive aus der Eisfläche.
Das könnten noch Spuren eines Langläufers sein - aber jetzt trägt das Eis sicher nicht mehr, obwohl sich einzelne Spaziergänger darauf wagen.
Hier wird der Schilf-Vorhang noch dichter.
Nur wenig Grün begegnet uns, aber immergrün überdauert der Efeu den Winter.
Hier beim Lusthauswasser läßt man alles wachsen - und fallen.
Im geborstenen Totholz finden viele Tiere Zuflucht.
Wieder schaue ich auf die Eisflecken des Lusthauswassers durch ein Astgewirr hinab.
Bald werden diese Bäume hinabstürzen.
Pfütze am Weg (wienerisch: eine Lacke), mit gespiegelten Bäumen.
Ich bin wieder bei der Busstation und schaue zum Wirtshaus hinüber.
Da warten Pferde und Reiter - auf wen?
Und Reiterin, Pferd und Hund wandern vorbei . . .
im Gleichschritt!
Und die Misteln in den noch laubfreien Bäumen gut sichtbar.
So könnte man sich auch bequem fortbewegen, aber ich ziehe das Wandern vor.
Kein Geschäft mit mir zu machen. Kutscher, Pferde und Gefährt kehren mir den Rücken zu.
Und bevor ich in den Bus einsteige, noch ein Blick hinauf in den mistelüberwucherten Baum.
Vorfrühling im Februar. Wie schön, wenn dann auch noch die Sonne scheint!
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Fotos: Copyright Dr. Waltraud Neuwirth, Wien
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