WIEN-TAGEBUCH: 18. August 2018
SPÄTSOMMER-IMPRESSIONEN –
ZWEI MÄDCHEN IN DER LOBAU
Wo Stufen zum Tischwasser hinabführen, sitzen zwei Mädchen.
Sie sprechen nicht.
Zweige und Dornenranken
bilden ein schützendes Geflecht.
Es ist ein heißer Spätsommertag im August.
Ich will sie in dieser friedlichen Stimmung nicht stören
und gehe leise vorbei.
Auf dem Weg zum Naufahrtwasser sehe ich sie wieder, einträchtig wandernd.
Mit dem Teleobjektiv hole ich sie näher heran.
Die weichen Wellen des Windes bewegen
den weißen Schal und das blaue Gewand ganz sanft.
In ihrem langsamen Gehen schwingt der Sommer mit.
Fast kann ich das Lachen der blonden Gefährtin hören.
Das Gras ist sonnenhell.
Klar heben sich die Silhouetten der Mädchen
vom grünen Blattgrund ab.
Geschichten erzählen? Vielleicht Märchen
in einer märchenhaften Landschaft?
Die Zuneigung ist ganz vertrauensvoll.
Zu- und abgewandt, oder: janusköpfig? künstlich rothaarig und natürlich blond . . .
Schnell noch ein Blick (und ein Foto), dann sind sie hinterm Gebüsch verschwunden.
Ein letztes Näherkommen, dann endet die Begegnung.
Sie haben mich wohl niemals bemerkt.
So ist es gut.
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Fotos: Copyright Dr. Waltraud Neuwirth, Wien
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